Naturheilpraxis Andrea Speier

Osteopathie

Osteopathie-Speier-Duisburg

Können Schmerzen lügen?

Ja, manchmal tun sie das tatsächlich, auch wenn das erst einmal ein ungewohnter Denkansatz sein mag.

Tatsächlich haben Schmerzen, die zum Beispiel im Rücken auftreten, oft eine Ursache, die ganz woanders im Körper liegt. Stellen Sie sich das so vor wie einen Brand: Die Flammen schlagen aus dem Dachstuhl, aber der Brandherd liegt womöglich irgendwo im Keller.

  • Haben Sie also häufig Rückenschmerzen, für die es anscheinend keine organische Ursache gibt?
  • Leiden Sie unter unklaren Beschwerden im Kopfbereich oder auch häufigen Kopfschmerzen?
  • Oder haben Sie mit Schlafproblemen zu tun, weil Ihre Gedanken Karussell fahren?

Erfahren Sie hier, was in all diesen und vielen weiteren Fällen die osteopathische Behandlung auszeichnet. Sie beruht auf einem sehr detaillierten Verständnis anatomischer Gegebenheiten und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der sich vor allem in der Schmerztherapie bewährt hat.

Was ist Osteopathie?

Osteopathie ist eine medizinische Therapie, die sensorische Techniken und manuelle Therapien benutzt, um die Ursachen von Schmerzen und körperlichen Dysfunktionalitäten aufzuspüren und diese gezielt zu behandeln. Das Wort Osteopathie setzt sich aus den griechischen Worten ‚Osteo‘ und ‚Pathos‘ zusammen. Osteo bedeutet gleichzeitig Knochen und Ursache. Das Wort Pathos bedeutet übersetzt das Leiden. Dr. Still bezeichnete damit die Suche nach der Ursache des Leidens.

Osteopathie ist somit keine Frage des Glaubens an deren Wirksamkeit sondern Ergebnis der genauen Kenntnis der anatomischen Strukturen, des Nervensystems und der möglichen Kompensationsmuster des Körpers.

Die Osteopathie arbeitet hierbei ohne Medikation, noninvasiv und ohne den Einsatz medizinischer Instrumente.

Hinter der Osteopathie steht der Grundsatz, die Ursachen der Dysfunktion zu erforschen und zu behandeln, anstelle sich ausschließlich auf die Symptomatik zu konzentrieren. Hierbei arbeitet der Osteopath in sanfter Manipulation ausschließlich mit seinen Händen.

Mittels verschiedener manueller Techniken (zum Beispiel Druck, gezielte Manipulation und Mobilisation,Triggerpunktbehandlungen, Muskel-Energie-Techniken etc.) können bestehende Störungen aufgespürt und aufgelöst werden. In der perfekten Ausrichtung des Körpers sind alle notwendigen Wechselwirkungen in Harmonie. Schmerzreduktion oder -Freiheit, Beweglichkeit und nicht zuletzt Gesundheit trägt der menschliche Körper in sich selbst. Dies zu (re)aktivieren, ist Ziel der Therapie.

Die Behandlungskonzepte in der Osteopathie basieren auf folgenden Grundsätzen:

Körper und Geist bilden eine integrale Einheit – Psyche und Physis stehen in einer konstanten Wechselwirkung, bedingen einander.

Körper, Geist und Seele funktionieren als Einheit und stehen in ständiger Wechselbeziehung zueinander. Schon der französische Philosoph René Descartes beschrieb Anfang des 17. Jahrhunderts die immateriellen und materiellen Ebenen des menschlichen Daseins als interaktiv. Körper und Geist stehen in einem bewussten oder unbewussten Dialog miteinander: „Ich denke, also bin ich.“

Struktur und Funktion bedingen einander.

Die Struktur, oder Anatomie des Körpers steht im Wechselspiel mit der Funktion oder Physiologie – Der Osteopath untersucht den Körper manuell durch Palpation mit den Händen und gleicht mit manuellen Therapietechniken Dysbalancen im Körper aus.

Selbstheilungskräfte – Jeder Mensch verfügt über Selbstheilungskräfte, die die körpereigene Balance und Gesunderhaltung gewährleisten. Somit kann der Körper sich selbst regulieren und auch von Krankheiten erholen.

Ganzheitlichkeit – Der osteopathische Behandlungsansatz versteht sich als ganzheitliche Therapie, in der der kranke Mensch in umfassenden Zusammenhängen betrachtet und therapiert wird. Naturphilosophische, systemtheoretische und psychosoziale Einflüsse auf die Gesundheit finden hierbei Berücksichtigung.

Der osteopathische Behandlungsansatz gliedert sich in folgende Kategorien.

Die parietale Osteopathie befasst sich mit dem Bewegungsapparat: Knochenbau, Gelenke sowie Muskulatur und Bindegewebe, beispielsweise Fehlstellungen der Wirbel und des Beckens, Blockaden von Facetten- oder Rippengelenken oder Muskelverspannungen.

Die viszerale Osteopathie umfasst die inneren Organe und deren bindegewebige Fixierung im Körper. Der Osteopath ertastet hier die rhythmischen Eigenbewegung der Organe und kann durch eine sanfte Stimulation die Vitalität des Organs anregen. Anwendungsgebiete sind beispielsweise: Magen- und Verdauungsprobleme bis hin zu gynäkologischen Symptomatiken.

Die cranio-sacralen Osteopathie fokussiert sich auf die Behandlung von Cranium (Schädel) und Sakrum (Kreuzbein) sowie auf das Nervensystem des Menschen. Anwendungsgebiete sind die Behandlung von Rücken- und Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus oder Migräne.

Die Osteopathie versteht sich als Komplementärmedizin, als Ergänzung zur klassischen Schulmedizin. Daher wird in der ersten Therapiesitzung geklärt, in wie weit osteopathisch behandelt werden kann. Im Rahmen der Sorgfaltspflicht wird der Patient gegebenenfalls vorab zu einem schulmedizinischen check-up an den behandelnden Hausarzt verwiesen.

Der Unterschied

Die Osteopathen der dem Osteopathie Deutschland Verbandes angeschlossenen Osteopathieakademien (z.B. IFPO in Bochum) setzen sowohl in der Diagnose als auch in der täglichen Arbeit am Patienten schwerpunktmässig neurologische Muskeltests aus der ‚Applied Kinesiologie‘ ein. Dies ermöglicht uns, die durch Palpation (Ertasten) erhobenen Dysfunktionen in Körper durch kinesioligische Muskeltest zu verifizieren, sowie unter anderem auch, Einfluss auf das Immunsystem oder das endokrine System zu nehmen.

Kinesiologie bedeutet wörtlich das Studium der Körperbewegungen bzw. die Lehre von der Bewegung des Menschen.

Die Kinesiologie wurde von dem amerikanischen Chiropraktiker Dr. George Goodheart entwickelt, der festgestellt hat, dass psychische und physische Vorgänge im menschlichen Körper Auswirkungen auf den Muskeltonus, auf die Muskelspannung haben. Dr. Goodheart erkannte, dass psychische Probleme, Krankheit oder Stress die Muskeln schwächen. Er entwickelte einen Muskeltest, wobei der Patient dem Druck des Therapeuten zum Beispiel auf den Arm, Widerstand leisten soll.

Durch einfache Muskeltests auf Kraft und neurologische Funktion beziehungsweise Ansteuerung erreicht der Therapeut das Kommunikationssystem des Körpers. Es kann verifziert werden, was Blockaden im Körper des Patienten auslöst und welche Therapieansätze am Erfolg versprechendsten sind, um Blockaden und Dysfunktionen zu lösen.

Nach den Behandlungen werden dem Patienten Übungen an die Hand gegeben um Muskelverkürzungen aktiv entgegenzuwirken oder schwache Muskulaturen zu stärken. Dabei kommen Therabänder, Balancekissen, Bälle u.v.m. zum Einsatz.

Ich mache darauf aufmerksam, dass es sich bei den auf dieser Internetseite beschriebenen Behandlungs- /Therapieformen um nicht wissenschaftlich / schulmedizinisch anerkannte oder bewiesene Verfahren handelt. Die Wirksamkeit der beschriebenen Therapieformen ist wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht bewiesen. Somit stehen die beschriebenen Therapien in keinem Zusammenhang mit Heilversprechen jeglicher Art.

Parietale Osteopathie

Die parietale Osteopathie befasst sich mit dem Bewegungssystem, genauer gesagt mit Muskeln, Knochen, Sehnen, Bändern und Gelenken.

Eine besondere Bedeutung kommt den Faszien zu, einem Netz aus Bindegeweben, das diese Strukturen durchdringt und umschließt. Die Faszien können durch mechanische Reize angesprochen werden, können krampfen und entspannen.

In diesen Bereich der Osteopthie fallen:

  • Schmerzen des Bewegungsapparates
  • Bewegungseinschränkungen
  • Haltungsschäden
  • Verrenkungen
  • Verstauchungen
  • Verspannungen

Alle Techniken innerhalb der parietalen Osteopathie sind darauf ausgerichtet, die Gelenke wieder in ihre richtige Position zu bringen, Schmerzen zu lindern und Bewegungsfreiheit zu schaffen.

Eine ganz besonders schonende und ganzheitliche Behandlungsmethode stellt die Muskel-Energie-Technik (MET) dar: Hier arbeiten Sie als Patient aktiv mit, um das Gelenk wieder in seine normale Position zu bringen, die umgebende Muskulatur und das Bindegewebe werden nachhaltig mitgestärkt. Diese Methode ist schmerzfrei und sanft, es gibt fast keine Kontraindikationen.

Viscerale Osteopathie

Die Techniken der viszerale Osteopathie konzentrieren sich auf die inneren Organe wie den Magen-Darm-Trakt, Herz und Lunge, Leber und Nieren, aber auch Harnblase und Gebärmutter.

Hinzu kommen Häute, Bänder und Bindegewebe, die die Organe umhüllen und sie an ihrem Platz halten. Die richtige Ausrichtung und Beweglichkeit der Bänder und des Bindegewebes sind die Voraussetzung dafür, dass die Organe ihre Aufgaben erfüllen können.

Die Mobilität der Organe kann eingeschränkt sein durch Verwachsungen des Bindegewebes als Folge von Infektionen oder Operationen. Nimmt die Elastizität der Bänder ab, können einzelne Organe sich absenken und Druck auf andere ausüben. Auch im Verdauungstrakt oder dem Transport von Körperflüssigkeiten wie beispielsweise Gallenflüssigkeit kann es zu Stauungen kommen.
In der komplexen Ganzheit des Körpers, äußern sich diese Störungen nicht unbedingt an den betroffenen Stellen selbst. Vieles kann der Körper kompensieren, dies kann aber längerfristig zu Schmerzen an anderen Körperteilen führen, die auf den ersten Blick nichts mit der Ursache zu tun haben. Beispielsweise an Nerven- oder Blutbahnen, dem Bewegungsapparat oder dem cranio-sacralen System.

Bei der Behandlung werden die Organe wieder im Körper ausgerichtet und ihre Verbindungen zum benachbarten Gewebe je nach Befund gelockert oder gedehnt, so dass Blut, Lymphe, Stoffwechsel und Nervenreize wieder ungehindert zirkulieren können.

Dies geschieht durch Drucktechniken, um die innenliegenden Organe zu ertasten, sowie durch sensible manuelle Techniken.

Cranio-sacrale Osteopathie

Bilder erkennen, Geräusche orten, Gerüche wahrnehmen, schmecken, feinste Bewegungen steuern, tasten, abstrakt denken, Emotionen spüren, ein Ich-Bewusstsein entwickeln – dies alles vermag das Gehirn täglich zu leisten.

Ein Wunderwerk an Nervenverbindungen empfängt konstant unzählige Informationen der uns umgebenden Umwelt von verarbeitet diese in Sekundenbruchteilen. Hierbei verläuft die Hauptnervenleitung durch das Rückenmark.

Hirn und Rückenmark werden von der cerebrospinalen Flüssigkeit, dem Liquor, umflossen. Zusammen mit den Hirn- und Rückenmarkshäuten schützt und nährt er die empfindlichen Nervenbahnen unseres Zentralnervensystems. Diese wichtige Region, vom Schädel (cranium) bis zum Kreuzbein (sacrum), ist Gegenstand der Cranio-sacralen Osteopathie.

Auch für die Hirn und Nervenleitungen gilt das Prinzip der optimalen Beweglichkeit. Ziel der osteopathischen Behandlung ist es hier, Störungen im cranio-sacralen Rhythmus, Verschiebungen an den Schädelplatten und am Rückenmark in einer behutsamen Behandlung aufzuspüren und aufzulösen.

Hierbei kann es vorkommen, dass sich Patienten vergessener Traumata bewusst werden oder oder lange zurückliegende Stürze, Unfälle oder ähnliches plötzlich wieder erinnert werden. Auch die dabei empfundenen Emotionen können sich dadurch ausdrücken und verarbeitet werden.

Historie

Der Begründer der Osteopathie: Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917)

Gesundheit zu finden ist Aufgabe des Arztes. Krankheit kann jeder finden.

Dieses oft aufgeführte Zitat stammt vom Begründers der Osteopathie, Dr. Andrew Taylor Still.

Dr. Still wurde 1828 als drittes von neun Kindern eines methodistischen Arztes und Priesters in Virginia (USA) geboren.

Bereits im Kindesalter entwickelte er eine Therapie für die ihn plagenden Kopfschmerzen: Er befestigte eine Schlinge an einen Baum, legte seinen Kopf hinein und… schlief ein. Wahrscheinlich erfuhr er durch die Entspannung der Nackenmuskulatur Linderung und erwachte ohne Kopfschmerzen.

Es folgten viele Schicksalsschläge. Dr. Still verlor drei seiner Kinder sowie zwei Ehefrauen, ohne dass er ihnen medizinisch helfen konnte. Nach diesen Ereignissen war sein Vertrauen in die Schulmedizin gebrochen. Er begann, seine anatomischen Kenntnisse zu vertiefen und sämtliche damals gängigen medizinischen Verfahren und Behandlungsansätze zu hinterfragen.

Dr. Still wird als schwieriger Pragmatiker beschrieben, der an allen Fragen des Lebens interessiert war; ständig auf der Suche nach einem neuen Verständnis von Gesundheit und Krankheit.

Beeinflusst von vielen medizinischen und naturwissenschaftlichen Strömungen begründetet Dr. Still um 1874 die osteopathische Medizin. Sein Ziel war keine klassische Symptombehandlung, sondern eine Aktivierung der Selbstheilungskräfte des menschlichen Körpers.

Dr. Still benutzte dazu manuelle Therapietechniken, mit denen er die Struktur des Körpers sanft manipulierte und dadurch eine Verbesserung der Körperfunktion erreichte.

Das Konzept, durch osteopatische Behandlungen die körpereigenen Ressourcen zu aktivieren, etablierte sich 1917 in England. 60 Jahre später etablierte sich die Osteopathie auch in Deutschland.

Die Ausbildung zum Osteopathen umfasst ein mehrjähriges Studium von insgesamt 1.350 Unterrichtsstunden.

Nicht den Kranken zu heilen ist die Pflicht des Maschinisten, sondern einen Teil des ganzen Systems so anzupassen, dass die Lebensflüsse fließen und die ausgetrockneten Felder bewässern können.

Dr. Andrew Taylor Still

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