Das Schulter Impingement Syndrom – wenn die Schulter schmerzt
Kennen Sie das? Sie haben leichte Schulterschmerzen, denen sie zuerst kaum Beachtung schenken? Doch anstatt es besser wird, werden die Schmerzen stärker und das seitliche Anheben des Arms, Überkopfarbeiten und abrupte, ruckartige Bewegungen werden eine regelrechte Qual? Und auch nachts lassen sie die Schmerzen in der Schulter nicht schlafen?
Dann leiden Sie wahrscheinlich unter dem sogenannten Schulter Impingement Syndrom.
Was ist das Schulter Impingement Syndrom?
Das Schulter Impingement Syndrom bezeichnet eine Verengung zwischen Schulterdach und Oberarmkopf. Es handelt sich um eine entzündliche Veränderung der Sehnen und der Schleimbeutel, welche aufgrund von Reizung und Degeneration entstehen. Aufgrund der Verengung wird der Oberarmkopf gegen das Schulterdach gedrückt, was Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zur Folge hat. Dazu kommt die Verkürzung von Sehnen und Muskeln, die noch mehr dafür sorgt, dass der Raum zwischen Oberamkopf und Schulterdach kleiner wird. Dies wiederum sorgt dafür, dass viele Bewegungen nur noch unter Schmerzen möglich sind und begrenzt ausgeführt werden können.
Immer in Bewegung – unsere Schulter
Der Aufbau unserer Schulter ist vielschichtig. Dadurch wird ermöglicht, die unterschiedlichsten Bewegungen auszuführen. Doch unsere Schulter ist nicht nur unser beweglichstes Gelenk, sie ist auch gleichzeitig das mit der größten Instabilität. Im Vergleich mit anderen Gelenken sorgen in der Schulter nicht nur Knochen für Stabilität. Auch jede Menge Muskel und Sehnen sind dafür verantwortlich, dass die Schulter stabil bleibt. Die Sehnen der Muskeln bilden dabei die sogenannte Rotatorenmanschette oder auch Muskel-Sehnen-Kappe genannt.
Das Schulterhauptgelenk
Das Hauptgelenkt bildet das Zentrum des Schultergelenks. Bei dem Hauptgelenk handelt es sich um ein Kugelgelenk, das den Oberarmknochen (Humerus) mit dem Schulterblatt (Scapula) verbindet. Der Kopf des Oberarmknochens, der sogenannte Humeruskopf, endet in einer kleinen Gelenkpfanne am Schulterblatt. In der Gelenkpfanne hat er viel Platz, da der kugelförmige Kopf des Gelenks nicht besonders tief in der Pfanne am Schulterblatt sitzt. Der Oberarmkopf ist zudem 4 x größer als die Gelenkpfanne. Der Vorteil: Dies sorgt für eine fast uneingeschränkte Bewegungsfreiheit unserer Arme. Der Nachteil: Das Gelenk verfügt nur über wenig Halt.
Das Schultereckgelenk
Bei dem Schultereckgelenk handelt es sich um die Verbindung zwischen dem Schlüsselbein (Clavicula) und dem Schulterdach (Akromion).
Das Sternoclaviculargelenk
Unser Sternoclaviculargelenk sorgt dafür, dass unsere Schulter nicht im luftleeren Raum herumschwebt. Das Gelenk, was von Schlüssel- und Brustbein gebildet wird, stellt die Verbindung zwischen Schulter und Skelett her.
Alle diese Gelenke werden, wie bereits erwähnt, fast hauptsächlich von Muskeln und Sehnen gehalten und geführt. Da es sich um ein recht instabiles Konstrukt handelt, kann dieses auch leicht aus dem Gleichgewicht geraten. Laut Liebscher & Bracht haben bereits 25 Prozent aller Deutschen bereits mindestens einmal im Leben unter Schulterbeschwerden gelitten die behandelt werden mussten. Weiterhin haben Schulter-Operationen, vor allem auch zur Behandlung des Impingement Syndroms deutlich zugenommen.
Symptome des Schulter Impingement Syndroms
Oft beginnen die Symptome damit, dass durch Einengung der Sehnen unter dem Schulterdach bestimmte Bewegungen schmerzhaft sind. Dadurch das die Sehne bei einem Impingement Syndrom praktisch ab- bzw. eingeklemmt wird, führt dies zu den typischen Schulterschmerzen bei bestimmten Belastungen.
Auch Schmerzen beim seitlichen Anheben des Arms oder Schulterschmerzen bei einer Bewegung nach hinten sind Anzeichen dafür, dass es sich um das Schulter Impingement Syndrom handelt. Oft ist der Schmerz auch im äußeren Bereich des Oberarms zu spüren.
Hier wird auch von dem sogenannten Painful Arc gesprochen. Dieser benennt den Winkel, in dem bei einem Schulter Impingement beim Abspreizen des Arms Schmerzen auftreten.
Je länger die Krankheit anhält, desto mehr Symptome treten auf. Schulterschmerzen in der Nacht, die verhindern, dass sie auf der betroffenen Schulter liegen können so wie plötzliche belastungsunabhängige Schmerzen, wie zum Beispiel bei Autofahren können auftreten. Auch Druck auf den vorderen Gelenkspalt kann zu Schmerzen führen.
Im Laufe der Erkrankung wird die Beweglichkeit der Schulter immer weiter eingeschränkt und nimmt deutlich ab. So kann es zu einer Schultersteife oder zu einer Frozen Shoulder kommen.
Auslöser für das Schulter Impingement Syndrom
Wie viel Zeit verbringen sie vor dem PC? Oder im Büro? Heutzutage verbringen wir immer Zeit im Sitzen. Bewegung ist Mangelware. Vor allem stundenlanges Arbeiten am Rechner sorgt für eine einseitige Belastung im Schulter- und Nackenbereich. Dazu kommt langes Sitzen bei einer oft schlechten und vorgebeugten Körperhaltung. All diese Faktoren können dazu führen, dass es zu einem Impingement Syndrom in der Schulter kommt.
Sicherlich kennen Sie das auch, dass ihnen, nachdem Sie lange Zeit an Ihrem Schreibtisch gesessen haben, der Nacken und die Schultern wehtun, oft verbunden mit Kopfschmerzen. Das liegt vor allen Dingen daran, dass in der sitzenden Haltung die Arme angewinkelt sind und dadurch der Oberarmknochen nach oben geschoben wird. Das sorgt wiederum für eine Verkürzung der Muskeln in der Nähe der Schulter.
Dieser Verkürzung ist dafür verantwortlich, dass sich eine Überspannung in den Muskeln aufbaut, welche den Oberarmknochen sehr stark nach oben gegen das Schulterdach zieht. Die Folge: Sehnen und der Schleimbeutel werden eingeklemmt, was wiederum zu Schmerzen und Entzündungen führen kann.
Wie hoch sind die Heilungschancen bei dem Impingement Schulter Syndrom?
Bei vielen Personen die betroffen sind, stellt sich, bei einer konsequenten Behandlung und Übungen in Eigenregie innerhalb von mehreren Wochen und Monaten eine enorme Besserung ein. Auch bei einer fortgeschrittenen Symptomatik können mit konservativen Behandlungsmethoden Schmerzen deutlich gelindert und die Funktion der Schulter wieder hergestellt werden.
Auch Übungen, die zu Hause durchgeführt werden können und die die Muskeln und Faszien im Schulterbereich zu entspannen, helfen dabei, dass Reizungen und Entzündungen abklingen können.
Ein operativer Eingriff kommt hauptsächlich infrage, wenn es auch nach mehrmaliger Behandlung weiterhin zu Schmerzen kommt. Hier wird dann von einem chronischen Stadium des Schulter Impingements gesprochen.
Was kann Osteopathie bei einem Impingement Schulter Syndrom tun?
Im Rahmen einer osteopathischen Behandlung sorge ich vor allem dafür, dass die Beweglichkeit der Schulter wiederhergestellt wird und konsequent gegen die Verkürzung von Muskel und Sehnen gearbeitet wird. Dazu gehört auch die Behandlung der Faszien, z.B. die Hals- und Brustfaszien, um die Spannungen, die auf das Schultergelenk wirken, zu verringern.
Ich empfehle zusätzlich die Übungen von Liebscher & Bracht, die man z.B. auf dem entsprechenden Kanal bei YouTube finden kann oder hier finden kann.
Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie Erfahrung mit dem Impingement Schulter Syndrom? Wenn ja, was hat Ihnen geholfen?
Gerne helfe ich Ihnen auch in meiner Praxis zum Thema Impingement Schulter Syndrom weiter. Vereinbaren Sie einfach telefonisch einen Termin!
Sie möchten noch mehr über mich und meine Arbeit Erfahren? Dann schauen Sie doch mal auf meiner Praxisseite vorbei?
Sollten Sie noch Fragen haben, beantworte ich diese gerne in den Kommentaren oder per E-Mail.
Bleiben Sie gesund!