Wie war das jetzt mit 2021? Und wie ist das mit den guten Vorsätzen? Albtraum oder was? Und – ein optimistischer Blick auf 2022!
Gestern nachmittag hatte ich in der Praxis eine etwas längere Pause zwischen zwei Terminen. Als ich Haustür zum Lüften geöffnet habe, kam mir ein frischer Wind entgegen gepustet. Ahh… herrlich! In meiner Praxis sitze ich den ganzen Tag in einem kuschelig überheizten Raum, es darf für meine Patient:innen in Unterwäsche einfach warm und gemütlich sein.
Die knackig kalte Luft hat mir gut getan und ich habe erstmal tief eingeatmet. Ein Blick auf die Uhr hatte mir gezeigt dass es noch früher Nachmittag war. Trotzdem hatte sich schon die Dunkelheit über unsere Straße ausgebreitet, die einzige Laterne warf ein schwummerig wohliges Licht auf den regennassen Asphalt. Der beste Zeitpunkt also, um endlich mein Jahresresumee auf’s Papier zu bringen, dass seit Tagen darauf gewartet hatte, geschrieben zu werden.
Ich überlegte: die letzten zwei Wochen des Jahres 2021 hatte ich Urlaub und etwas Zeit, über das vergangene Jahr nachzudenken und ein Resume zu ziehen. War es nun besser oder schlechter als 2020? Oder anstrengender? Einfach nur anders?
Eine für mich befriedigende Antwort habe ich auf Anhieb nicht gefunden. Und überhaupt – bei der Jahresplanung für 2022 knackte und knirschte es ganz gewaltig, so wirklich kam ich nicht zu Potte. Doof!
Meinen ursprünglichen Gedanken an einen amüsanten Jahresrückblick habe ich schnell auf Eis gelegt. Boah, schon beim Korrekturlesen hat sich meine Stimmung verdüstert – laaaaangweilig! Ich bin aufgestanden und habe einen Blick aus dem Fenster nach draussen geworfen: graue Wolkenberge hatten sich aufgeürmt und es schüttete wie aus Eimern. Eindeutig kein Stimmungsaufheller dieses Wetter!
!Sofort Löschen!, hat mir meine innere Stimme zugeraunt, der Text hat sogar in mir selbst bis auf ein großes Gähnen so gar nichts Positives ausgelöst. Also erstmal die persönliche „Pause“ -Taste drücken und mich runter atmen. Atmen hilft – glaub mir :-))
Ich habe mir dann erst einmal einen Kaffee gekocht, mich gemütlich hingesetzt, ein wenig dem Wolkenschauspiel am Himmel und den herab perlenden Regentropfen am Fenster zugeschaut.
Sofort sah die Welt ein wenig entspannter aus. Der Gedanken-Filz in meinem Kopf begann sich ein wenig zu entwirren. Ich bin nämlich eine ganz hervorragende Sorgen-Tante, die nur schwer vom Pferdchen des gedanklichen Grübelkarussels herunter klettern kann.
Versteh mich richtig, ich bin wirklich dankbar dafür dass meine gesamte Familie und ich gesund durch das letzte Jahr gekommen sind, wir alle zusammen sind und Weihnachten und Silvester ein klein wenig feiern konnten. Auf der anderen Seite, da bin ich mal ganz ehrlich, war das letzte Jahr für meine Verhältnisse und in meiner Welt in vielen Bereichen eine echte Katastrophe.
Dazu kam die latent vorhandene Sorge aufgrund von Corona. In meiner täglichen Arbeit habe ich meine Patient:innen wortwörtlich im Arm und mehr als eine Behandlung war von einem Gefühl der Unsicherheit begleitet.
Und weisst du, was mir eine echte Lernaufgabe beschert hat? Die Planungsunsicherheit in vielen Bereichen meines Lebens. Und dass ich von vielen Begebenheiten, auf die ich nur wenig Einfluss nehmen konnte, einfach vom Strom des Lebens mitgerissen wurde.
Im Frühjahr wurde eine Fortbildung abgesagt, auf die ich mich sehr gefreut hatte. Ausflüge, die wir gerne mit der Familie machen, die eine feste Größe und echte Highlights für uns alle sind, konnten nicht stattfinden. Dazu kamen gesundheitliche Herausforderungen, die ich bisher gar nicht kannte. Mit einer robusten Rossnatur ausgestattet, bin ich eigentlich nie wirklich krank gewesen. An dieser Stelle Dank an meine Eltern, die bei der Bestellung beim Klapperstorch für ein Gesundheit- update offenbar ein paar Münzen extra haben springen lassen 🙂
Daher schockte es mich regelrecht, dass ich bin ausgerechnet ein paar Tage vor dem heiß ersehnten Urlaub in der Dusche ausgerutscht und schwer gestürzt bin.
Meinen Mann hat es gleich zweimal erwischt, er dufte beim ersten Sturz von der Leiter unfreiwillig für 1 Woche in der Unfallklinik einchecken. Gerader zu der Zeit, als keinerlei Besuch erlaubt war. Und beim ersten Starkregen lief uns der Keller (mal wieder) voll. Der Arme rutschte auf dem nassen Fliesen aus uns stürzte nochmal schwer.
Das führte dazu, dass wir wie zwei flügellahme Enten im Urlaub durch Oberstdorf gekraucht sind und, was soll ich sagen, auch noch echt mieses Wetter mit viel Regen hatten.
Gefühlt setzte sich dieser Zustand über das Jahr pausenlos fort und gefühlt klappte kaum etwas, was ich geplant hatte. Ab einem gewissen Punkt fühlte ich mich doch leicht zermürbt, die Flexibilität in mir machte sich aus dem Staub und zunehmend machte sich der Gedanke „nix klappt“ breit. Was natürlich objektiv betrachtet Quatsch ist, denn irgend etwas geht immer. Nur kam ich gerade nicht drauf, was genau denn noch klappte.
Das kenne ich überhaupt nicht von mir, ich bin die ungeschlagene Königin, wenn es darum geht Pläne und Ziele direkt umzusetzen. Gib mir einen Plan in die Hand und ich ziehe meine Vorhaben von A-Z mit viel Biss und Konsequenz durch. Bisher hat das wunderbar geklappt. Warum also funktioniert das jetzt nicht mehr?
Mir ist klargeworden, ich hatte irgendwie schleichend meine Ziele und meine Motivation ein Stück weit verloren und diese für mich völlig neue und unbekannte Situation hatte mich eiskalt erwischt.
Kennst du das, wenn bewährte Strategien einfach nicht mehr funktionieren und du regelrecht festgefahren bist wie ein SUV, der offroad unterwegs ist und im Schlamm steckenbleibt?
Jetzt fragst du dich sicherlich: was hat mir in dieser Zeit wirklich gut getan und geholfen?
Zum einen bin ich seit mehr als einem Jahr begeisterte Teilnehmerin der Facebook Gruppe @NLP training@home, wo es Woche für Woche ein kostenloses Training rund um das Thema Kommunikation und NLP, das Neurolinguistische Programmieren gibt.
Zum anderen habe ich mehrere trainings zu den verschiedensten Themen gemacht und wirklich viel gelernt. Aufgehorcht habe ich jedoch so richtig, als eine Teilnehmerin des trainings berichtete, das vergangene Jahr wäre das beste „ever“ gewesen. Wie gezz???
BÄM, da war ich mal direkt so richtig wach. Wie konnte es sein, dass jemand das Jahr als das Beste überhaupt wahrgenommen hatte und es mir eher Marke „zäh“ erschien? Offenbar hatte meine Wahrnehmung ordentlich Luft nach oben und genau dieses Lebensgefühl will ich auch für mich. Überhaupt war den Teilnehmern der Gruppe eine Leichtigkeit und Fröhlichkeit anzumerken, die ich als im wahrsten Sinne des Wortes als hinreissend empfand.
Und – um nun auf die guten Vorsätze zurückzukommen, habe ich mir für das Jahr 2022 folgendes vorgenommen: als erstes einmal meine bewusste Entscheidung für eine Veränderung – ich will mir meine Motivation und Kraft zurück holen.
Und ja, es werden wieder Ziele festgezurrt, denn mein Lebensschiff kann ohne festen Kurs nicht sein. Dafür gibt es extra im Januar ein „Ziele boost Workshop“ bei kontext denken, auf den ich mich jetzt schon freue.
Und ja, es werden wieder Ziele festgezurrt, denn mein Lebensschiff kann ohne festen Kurs nicht sein. Dafür gibt es extra im Januar ein „Ziele boost Workshop“ bei kontext denken, auf den ich mich jetzt schon freue.
In den folgenden Monaten halte ich dich über meine persönliche Entwicklung auf dem Laufenden. Im Moment, so Corona es zuläßt, startet Ende Januar mein NLP-Practisioner-Seminar, gefolgt von Master und Coach.
Zusätzlich dazu plane ich mein Osteopathie Angebot mit einer Gesundheitsberatung zu verbinden und dafür mit dem sog. Zürcher Ressourcen Modell® zu arbeiten. Was das genau ist? Später mehr. Nur eines sei gesagt: es ist ein superspanendes Format zur Umsetzung von Zielen und Plänen. Stay tuned…
Und jetzt – nachdem ich den Text geschrieben habe greife ich nach meiner schönen neuen Kladde, ein nachtblaues Heft mit goldenen Sternen darauf und goldenen Linien.
Wie eine liebe Freundin mir letztens gesagt hat: ein neues Jahr ist wie ein leeres Blatt Papier, das darauf wartet beschrieben zu werden. Meine Kladde wird sich im Laufe des Jahres füllen und zwar mit tollen Ideen, tollkühnen Plänen, vergnügliche Begegnungen und inspirierenden Begegnungen mit zauberhaften Menschen.
Die Ziel- und Motivationslosigkeit tausche ich ein gegen Abenteuerlust und Freude darauf, dass ich meine Pläne und Ziele umsetze. YEAH!!
Und während ich diesen Text beende und nebenbei noch einen Blick aus dem Fenster werfe, hört der Regen auf und – tatsächlich – da hinten, ganz in der Ecke zeigt sich so etwas wie ein kleiner Lichtstrahl.
Wenn das nicht mal ein gutes Zeichen ist!
Frohes neues Jahr, Ihr Lieben!